Frank Wittchow: Wie auf einem Monument – Livius und der öffentliche Raum

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Am 4. September 2024 hielt Dr. Frank Wittchow an der Helene-Lange-Schule Hannover vor einem gut gefüllten Auditorium auf Einladung des Niedersächsischen Altphilologenverbandes einen Vortrag über Livius und den öffentlichen Raum. Trotz begrenzter Zeit vermittelte er kenntnisreich, dass Augustus‘ Umgestaltung des öffentlichen Raumes sich in Livius‘ Schilderungen niederschlägt. Den Schülerinnen und Schülern bot er ebenfalls auf prägnante Weise, was man hinsichtlich des Werkes von Livius wissen muss, unter anderem die Exempla als „Besitz“ der Nobilität, ihre Ausgestaltung zu narrativen Kleinerzählungen, in denen i. d. R. positives Handeln idealisierter Personen zur Darstellung kommt, um politische Konsensbildung zu ermöglichen.  Hinzu kamen Darstellungsprinzipien wie die Annalistik, Reinszenierungsformen von Raum und Geste und die historische Kreislaufvorstellung. Dabei wurde der Stoff auch konkret vermittelt und Bezüge zur aktuellen Lebenswelt hergestellt.

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Der Niedersächsische Altphilologenverband freut sich, Sie und Ihre Schülerinnen und Schüler
am Mittwoch, dem 5. Juni 2024, um 18 Uhr
zu einem Vortrag von Prof. Michael Lobe, Bamberg
ins Museum August Kestner in Hannover einladen zu dürfen!

Europa - Selbstverständnis im Spiegel des Mythos

Von allen guten Geistern verlassen? Hermann Wellers Gedicht ‚Europa‘ (1923) und der Untergang des Abendlandes

Hermann Weller (1878-1956) war Professor für Indologie an der Universität Tübingen, vor allem aber bekannt als Verfasser neulateinischer Gedichte, die international für Aufsehen sorgten. Der Vortrag befasst sich mit seinem zeitdiagnostischen Gedicht mit dem Titel „Europa“ aus dem Jahre 1923, das in mythisch-allegorischem Gewand die Phänomene der Krisenzeit nach dem 1. Weltkrieg beleuchtet und interessante Berührungspunkte mit Oswald Spenglers etwa zeitgleich erschienenem Werk „Der Untergang des Abendlandes“ aufweist.

Prof. Michael Lobe ist hauptamtlich Ausbilder künftiger Lateinlehrer am altehrwürdigen, seit 1526 bestehenden Melanchthon-Gymnasium in Nürnberg, zudem Honorarprofessor für die Fachdidaktik des Lateinischen an der Otto Friedrich-Universität Bamberg, in der Lehrerfortbildung und als Autor und Herausgeber zahlreicher Werke für den Lateinunterricht tätig.

Exempla bei Livius am 17.06. um 17 Uhr in der HLS Hannover

Liebe Mitglieder des Niedersächsischen Altphilologenverbandes,

wir freuen uns, Ihnen schon jetzt mitteilen zu können, dass am 17.06.2024 Dr. Tim Helmke um 17:00 Uhr in der Helene-Lange-Schule Hannover über Exempla bei Livius sprechen wird.

Die Veranstaltung richtet sich an die Kolleginnen und Kollegen, die sich am Ende des Schuljahres auf das nächste Thema Römische Geschichte an Persönlichkeiten, Livius ab urbe condita vorbereiten möchten.

Das Geschichtswerk des Titus Livius ist reich an Figuren, die zu unterschiedlicher Zeit das Zepter an sich reißen und die Geschichte Roms wesentlich beeinflussen. Dabei handeln die römischen Helden nicht nur

vorbildhaft – sie berufen sich gleichzeitig auf zentrale Werte des römischen Tugendkanons. Auf diese Weise vermittelt Livius seinem Leser moralische Ideale, deren Ursprung er zumeist in der römischen Frühgeschichte sieht. Einerseits sind diese Helden große Männer, die ihre männlichen Tugenden unter Beweis stellen. Andererseits sind es zum Teil auch Frauen, die in Momenten, in denen Männer handlungsunfähig sind, als Exempla auf den Plan treten.

Die Fortbildung soll zentrale Protagonist:innen von Livius Geschichtswerk in den Blick nehmen und die Voraussetzungen beleuchten, unter denen vorbildhaftes Handeln von Männern und/oder Frauen für Livius erforderlich wird. Ebenso sollen die jeweils zugrunde liegenden Wertekonzepte auch hinsichtlich des Geschlechts thematisiert werden.