Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler,

wir freuen uns, folgenden Termin ankündigen zu können:

Tag der Alten Sprachen an der Georgia Augusta in Göttingen am 20. Juni 2025, 10.30 - 16 Uhr

Der nächste Landestag des

Niedersächsischen Altphilologen-Verbandes

findet am 26. September 2025

am

Gymnasium Ulricianum Aurich statt.

Der Niedersächsische Altphilologen-Verband

lädt ein zum

Vortrag

von Prof. Dr. Ernst Baltrusch 

über das aktuelle Zentralabiturthema des Faches Latein

Männer machen Geschichte - Livius‘ Personalisierung der römischen Frühzeit

„Moderne Erfahrung lehrt, wie sehr Historiker von ihrer eigenen Zeit beeinflusst sind, wenn sie über die Vergangenheit schreiben. Das war auch in der Antike so. Livius ist einer der „großen Drei“ der römischen Geschichtsschreibung, neben Sallust und Tacitus. Er schrieb eine römische Geschichte „ab urbe condita“ unter dem Eindruck einer „Zeitenwende“, nämlich des Wechsels von einer republikanischen zu einer monarchischen Verfassung. So ist auch die erste Dekade seines Werkes, die die römische Frühzeit von 753 bis 293 v.Chr. behandelt, geprägt von den Taten einzelner Persönlichkeiten. „Männer machen Geschichte“ also auch bei Livius? Schon seine Quellen zwangen ihn dazu, aber, wo es die Überlieferung ermöglicht, nutzt Livius diese, um den Anteil von Frauen an geschichtlichen Entwicklungen herauszustellen. Damit greift er die zeitgenössische, durch die Monarchie gewachsene Bedeutung von Frauen in Politik und Gesellschaft wie Livia oder Julia aus der Familie des Augustus auf.

Der Vortrag befasst sich mit der livianischen Geschichtsauffassung am Beispiel der Darstellung eines jener frührömischen „Helden“, dem zu den feindlichen Volskern übergelaufenen Patrizier Coriolanus, dessen Mutter und Ehefrau größten Einfluss auf seine politischen Handlungen hatten.“

Es ist uns eine große Freude, zum Vortrag von Prof. Ernst Baltrusch

am Mittwoch, 6. November 2024 um 12:00 Uhr in die

Aula der Wilhelm-Raabe-Schule Hannover einladen zu dürfen.

Frank Wittchow: Wie auf einem Monument – Livius und der öffentliche Raum

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Am 4. September 2024 hielt Dr. Frank Wittchow an der Helene-Lange-Schule Hannover vor einem gut gefüllten Auditorium auf Einladung des Niedersächsischen Altphilologenverbandes einen Vortrag über Livius und den öffentlichen Raum. Trotz begrenzter Zeit vermittelte er kenntnisreich, dass Augustus‘ Umgestaltung des öffentlichen Raumes sich in Livius‘ Schilderungen niederschlägt. Den Schülerinnen und Schülern bot er ebenfalls auf prägnante Weise, was man hinsichtlich des Werkes von Livius wissen muss, unter anderem die Exempla als „Besitz“ der Nobilität, ihre Ausgestaltung zu narrativen Kleinerzählungen, in denen i. d. R. positives Handeln idealisierter Personen zur Darstellung kommt, um politische Konsensbildung zu ermöglichen.  Hinzu kamen Darstellungsprinzipien wie die Annalistik, Reinszenierungsformen von Raum und Geste und die historische Kreislaufvorstellung. Dabei wurde der Stoff auch konkret vermittelt und Bezüge zur aktuellen Lebenswelt hergestellt.

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