nav griechisch au teaserDr. Benedikt Simons hat eine Übersicht erstellt über alle Artikel des Altsprachlichen Unterrichts, die das Griechische betreffen. Durch eine übersichtliche Gliederung ist ein gezielter Zugriff möglich.

Folgende Rubriken finden Sie hier:

  • Didaktisches
  • Dichtung
  • Tragödie
  • Komödie
  • Historiographie
  • Philosophie
  • Rhetorik/Reden
  • Kaiserzeitliches
  • Neues Testament
  • Archäologisches
  • Epigraphisches/Numismatisches
  • Rezeption
  • Neugriechisch
  • Diverses

Der Niedersächsische Altphilologenverband stellt ab sofort allen Interessierten die Druckdateien unserer neuen Griechisch-Plakatkampagne zu Werbezwecken zur Verfügung.

 

Ulricianum Aurich

http://www.ulricianum-aurich.net/

Wilhelm-Gymnasium Braunschweig

http://www.wilhelm-gym.de/

Gymnasium Ernestinum Celle

http://www.ernestinum-celle.de/

http://www.ernestinum-celle.de/index.php/unterricht/faecher/39-griechisch


Ratsgymnasium Goslar

www.ratsgymnasium-goslar.de

www.ratsgymnasium-goslar.de/index.php?option=com_content& view=article&id=41: griechisch&catid=32:fachbereich-a&Itemid=33

Max-Planck-Gymnasium Göttingen 

http://www.mpgg.de/

http://www.mpgg.de/unterricht/faecher/griechisch

Gymnasium Leoninum Handrup

http://www.leoninum.org/

Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium Hannover

https://www.kwr-hannover.de/

https://www.kwr-hannover.de/index.php/faecher/profilfaecher/griechisch


Gymnasium Andreanum Hildesheim 

https://andreanum.de/

Ubbo Emmius Gymnasium Leer

https://www.ueg-leer.de/

Gymnasium Johanneum Lüneburg

www.johanneum.eu/

www.johanneum.eu/seite/113708/griechisch.html

Gymnasium Carolinum Osnabrück

http://www.carolinum-osnabrueck.de/index.html

http://carolinum-osnabrueck.de/lernen/faecher/aufgabenfeld-a/griechisch.html

Ratsgymnasium Osnabrück

http://ratsgymnasium-os.de/

Ratsgymnasium Stadthagen

http://www.rgs-stadthagen.de/

Domgymnasium Verden

https://www.domgymnasium-verden.de/

https://www.domgymnasium-verden.de/buch/griechisch.html

und als AG-Angebot:

Clemens-August-Gymnasium Cloppenburg

http://www.c-a-g.de

Mariengymnasium  Jever 

http://www.mariengymnasium.eu/

http://mariengymnasium-jever.de/index.php?site=schulleben&kat=ags&tgl=24

Ulrichsgymnasium Norden

http://www.ug-norden.de/

Tilman-Riemenschneider-Gymnasium Osterode am Harz

https://iserv-trg-oha.de/home/

https://iserv-trg-oha.de/wp-content/uploads/2017/08/GTA-1.-Halbjahr-2017.pdf

 

kopfbild mythologia hp

Das Lehrwerk MΥΘΟΛΟΓΙΑ ist hervorgegangen aus einer Initiative des Niedersächsischen Altphilologenverbandes (NAV) und wurde von einer Arbeitsgruppe aus Griechischlehrern erstellt, um für den im Jahr 2006 im Rahmen von G8 in Niedersachsen vorgezogenen Beginn des Griechischunterrichts in Klasse 7 geeignetes Unterrichtsmaterial zur Hand zu haben. MΥΘΟΛΟΓΙΑ versteht sich somit als Werk von Kollegen für Kollegen.
Seit Sommer 2012 erscheint MΥΘΟΛΟΓΙΑ in einem neuen Layout, das auf Initiative der KWR-Stiftung von frosh-mediendesign gestaltet wurde.

Hinweise zum Konzept der MΥΘΟΛΟΓΙΑ

Inhalte und Progression des Unterrichtsmaterials sind weitestgehend geeignet zur Umsetzung der neuen Kerncurricula Niedersachsens - oft auch der Vorgaben anderer Bundesländer.

Die Einführung in die griechische Schrift vor der ersten Lektion ist als Anregung zu verstehen und muss durch eigenes Material ergänzt werden.

Für das erste Lehrjahr, in dem Griechisch (in Niedersachsen) dreistündig unterrichtet wird, sind 12 Lektionen vorgesehen; 340 Vokabeln (inkl. Formen des starken Aorists) sind in diesen Lektionen zu lernen. Die deutschen Vokabelbedeutungen sind fast ausnahmslos aus dem Grundwortschatz von Klett übernommen, so dass eine anschließende Verwendung dieses Lernwortschatzes kein Umlernen nötig macht.

Jede Lektion enthält einen Text, unter dem sich - mit Zeilenverweisen - die neuen Lernvokabeln des Textes befinden. So soll den Schülern die Übersetzungsarbeit erleichtert werden. Ein separates Vokabelheft mit Gesamtverzeichnis dient zum Nachschlagen bzw. Lernen. Zusätzliche Vokabelhilfen sind am rechten Textrand notiert.

Eine Übersicht über die thematischen und grammatischen Inhalte und ein kurzes Eigennamen-verzeichnis finden sich am Ende jeden Bandes.

Die Texte enthalten keine Interpretationsaufgaben, sie sind aber meist so angelegt, dass komparativ-kontrastive Arbeit mit ihnen möglich ist. Die Kompetenzen in den Bereichen Sprache und Text lassen sich sukzessive bei den Schülern anlegen und ausbauen.

Zur Sicherung der neu eingeführten Deklinations- und Konjugationsparadigmen finden sich in jeder Lektion tabellarischen Übersichten im Lehrbuch. Regeln zur Grammatik müssen ggf. in einem Regelheft von den Schülern selbst aufgeschrieben werden, denn es sind nur aus-gewählte Themen erklärt (z.B. die Übersetzung des Aorists (L. 9)). Ab Sommer/Herbst 2015 ist eine Grammatik zur Mythologia erhältlich.

Viele Formen der neu eingeführten Paradigmen sind im Lektionstext enthalten, jedoch muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass mit Blick auf die Qualität der Texte nicht immer alle Formen jeweils im Text vorkommen können. Hier muss die Lehrkraft ggf. ergänzen oder die Schüler zur Analogiebildung anleiten.

Jede Lektion enthält Übungsmaterial, wobei die Lehrkraft entscheiden muss, welche Übungen evtl. ausgelassen werden sollen oder an welchen Stellen weitere Übungen zu ergänzen sind; wahrscheinlich müssen insbesondere Übungen zum Vokabeltraining und Wortschatzübungen noch ergänzt werden.

In fast allen Lektionen findet sich begleitendes Bildmaterial, einige Lektionen sind um Sachtexte erweitert.

In den Texten des ersten Bandes werden zunächst die Personalendungen durch Hochpunkt vom Stamm getrennt. Ab Lektion 5 wird dies nur noch bei den ε- und α-Kontrakta beibehalten. Mit der Einführung der Kontraktion der ε-Kontrakta in Lektion 8 werden die Formen nur noch kontrahiert verwendet, eine Ausnahme stellt Lektion 10 dar (Einführung der Personalendungen des Imperfekts).

Mit der Einführung der 1. Pers. Sg. in Lektion 4 wird im Vokabelverzeichnis immer im Griechischen die 1. Sg. angegeben, die deutsche Bedeutung aber steht im Infinitiv, so wie es auch im Grundwortschatz von Klett und im Wörterbuch von Gemoll gehandhabt wird.

An einigen Stellen wird auffallen, dass um des Textes willen leicht erschließbare Formen, deren Grammatik (noch) nicht thematisiert werden soll, bereits vorab in Texten verwendet werden. Dies ist der Fall in Lektion 6; dort taucht vorab der Akk. Pl. der kons. Dekl. des ντ-Stamms (δράκοντας) auf. Ferner wird von den wenigen α-Kontrakta, ohne dass die Kontraktion im Präsens thematisiert wird, das Futur und der Aorist analog zu den ε-Kontrakta verwendet.
Grammatische Neuheiten werden in einem kleinen Übersichtskasten (νέα) zu Beginn jeder Lektion angekündigt. Eine Eule weist darauf hin, dass es Ausnahmen von gelernten Regelmäßigkeiten zu entdecken gibt. Sie ist z.B. gesetzt in

  • L 4, Z. 13: beim Subjekt im Ntr. Pl. steht das Prädikat im Sg.
  • L 7, Z. 7: ἡ ὁδός
  • L. 8, Z. 16: Futurbildung bei τελέω

Die Texte des ersten Bandes gehören zu den Themenbereichen „Trojanischer Krieg“, „Herakles“ und „Göttermythen“. In den folgenden Bänden II und III werden die mytho-logischen Themen verlassen; zunehmend finden sich auch Texte, die historische und philosophische Inhalte haben. Originalnähe wird ab L 23 immer wieder angestrebt.

**-Passagen in Lektionstexten bieten zusätzliches Material, das bei guten Unterrichts-bedingungen hinzugezogen werden kann. Alle drei Bände können bei Regelstundenzahl (11 Stunden in den drei Jahren von Klasse 7-9 / alternativ auch ab Klasse 8) zu Ende gebracht werden. Für die Lektion 35 ist eine Gerichtsrede Antiphons ausgewählt, die eine Alternative darstellt zum Klassiker Lysias. Diese Lektion ließe sich auch noch gut zu Beginn von Klasse 10 lesen, da hier das Mythologia-Vokabular verwendet wurde. Die Texte des Bandes III sind absichtlich anspruchsvoll und wollen die Schüler mit den Themen der griechischen Literatur vertraut und so gespannt machen auf die Lektüre der Jahrgangsstufen 10 bis 12 bzw. 13.

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Rezension zu MYTHOLOGIA, dreibändiges Lehrwerk für den Griechischunterricht ab Klasse 7, entwickelt von einer Arbeitsgruppe des Niedersächsischen Altphilologenverband (NAV), hrsg. von der KWR – Stiftung, 2013

in: Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes (NRW), LXI 2 (2013) 42ff.

Dieses dreibändige Lehrwerk, entwickelt von S. Gieseke, J. Michners, Chr. Stock und A. Thun, soll ein Desiderat erfüllen, das angesichts der allgemeinen Reformitis in Niedersachsen entstanden ist: Sie führte zur Einführung der dritten Fremdsprache in der Jahrgangsstufe 7). Über die Sinnfälligkeit solcher Reformen, „konzipiert“ auf dem ideologisch politisierten Reißbrett der „Bildungsbürokratie“, ließe sich so trefflich wie wirkungslos streiten.

An sich ist eine solche Initiative schon gewinnbringend, weil der Markt für griechische Lehrwerke weniger als klein ist; denn die Gewinnmarge ist bei einem derart antiutilitaristischen und schöngeistigem Fach, das daher vielen Zeitgenossen als nicht „zeitgemäß“, als Zeitverschwendung oder als Inbegriff verteufelten Bildungsgutes gilt und deswegen abgetötet wird, schlicht zu begrenzt. Eine Alternative ist daher an sich schon zu begrüßen, erst recht wenn sie so gelungen ist.

Das Lehrwerk ist auf drei Bände angelegt. Es war für den Rezensenten nicht nachprüfbar, aber er geht davon aus, dass diese drei Bände in den ersten zweieinhalb bis drei Jahren des Griechischunterrichts Grundlage des Arbeitens sein sollen, so dass danach mit der Originallektüre (Platon (?)) begonnen werden kann.

Das Layout zumindest des ersten, schon publizierten Bandes ist modern und altersgerecht, man geht sofort in medias res, eine in diesem Fall durchaus angemessene Adaptation der modernen Fremdsprachen, deren Didaktik, Methodik und Ziele ansonsten nur in sehr begrenztem Maße auf die Ziele, Didaktik und Methodik der Klassischen Sprachen zu übertragen sind. Der erste Band umfasst in 12 Lektionen im Wesentlichen alle Deklinationen, Personalpronomina, das Praesens, Futur, den Aorist und das Imperfekt Aktiv der Verben, die verba contracta auf εω, in der Syntax werden allein AcI und Relativsätze behandelt. Diese inhaltliche Ausrichtung erscheint angesichts der Altersklasse mehr als angemessen, zumal (etwas zu selten) Bezüge zum Lateinischen hergestellt werden. In diesem Rahmen dürfte die Motivation der Schülerinnen und Schüler auch weiter aufrecht erhalten bleiben, da sich der erste Band inhaltlich allein in der Mythenwelt der Griechen bewegt, ganz analog zum Titel. Dabei sind die ersten fünf Kapitel im Sagenkreis um Troia, die Kapitel sechs bis elf im Sagenkreis um Herakles angesiedelt. Hier wäre vielleicht ein etwas stringenter Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln jeweils wünschenswert gewesen, er bleibt ein wenig bruchstückhaft, so dass es notwendig sein dürfte, das gesamte Bild des jeweiligen Sagenkreises mit/ von den Schülerinnen und Schülern zusammentragen zu lassen. Derjenige, der wie der Rezensent bei der ersten Durchsicht die spannende Gestalt des Odysseus vermisst, sei auf die weiteren Bände verwiesen (s. u.). Das zwölfte Kapitel beschäftigt sich mit den mythischen Königen Athens und bildet damit einen guten Ausgangspunkt für den zweiten Band, dessen erste Lektionen ganz konventionell einen Einblick in das Alltagsleben der Polis Athen gewähren. Schlüssiger wäre es vielleicht gewesen, den Schwerpunkt mehr auf Theseus zu legen, sowohl aufgrund seiner Bedeutung für Athen und seine mythischen Legitimationen in historischer Zeit als auch wegen des Bezugs zu Herakles.

Die Texte sind dem jeweiligen Lernstand angemessen und altersgerecht, dasselbe gilt für die zahlreichen und guten Übungen. Sie stehen in einem ausgewogenen Verhältnis. Gleichzeitig wird aber eben auch ein besonderer Schwerpunkt auf die inhaltliche Auseinandersetzung gelegt, so dass den Schülerinnen und Schülern ein erstes methodisches Instrumentarium zur Auswertung von Texten an die Hand gegeben und ein tieferes Eindringen in die antike Sagenwelt ermöglicht wird. Der sich modern und schülerorientiert gebenden Reduzierung des altsprachlichen Unterrichts auf die Vermittlung zusammenhangloser Inhalte und indifferenter kultureller Informationen, mithin dem Verzicht auf sprachliche Reflexion und auf die Funktion der Alten Sprachen als „Basissprachen“ wird in dieser Form ein sinnvoller und konziser Riegel vorgeschoben. Natürlich liegen die Möglichkeiten auf der Hand, dies mit dem Geschichts- und Lateinunterricht zu verknüpfen, Vergleiche mit römischen Vorstellungen herzustellen etc. Dies gilt auch für den Einsatz von Bildern, der sich wohltuend von der comicgleichen Überfrachtung anderer Lehrwerke abhebt. Bilder sind nämlich hier eher dezent gesetzt, ihr Bezug zum Text erschließt sich unmittelbar, sie können also sinnvoll zur Veranschaulichung oder Vertiefung genutzt werden.

Dem Rezensenten lagen auch die Bände 2 und 3 des Lehrwerks vor, die noch nicht publiziert sind. Sie sind daher weder im Layout noch in der Illustration endgültig gestaltet, so dass sich Aussagen darüber an dieser Stelle verbieten. Wie oben angedeutet, erscheint der Übergang zwischen ersten und zweiten Band inhaltlich sehr gelungen. Letztlich wird die historische Polis Athen in den Lektionen 13–16 vorgestellt, Anknüpfungspunkte für eine Auseinandersetzung mit dem Theaterwesen, Staatsformen und ähnlichen Themen, die im Deutsch- und Politikunterricht angesprochen werden könnten, gibt es genügend. Wenig stringent erscheint aber das Kyklopenabenteuer des Odysseus, das auf drei Lektionen ausgebreitet wird (17–19), zumal die folgenden Lektionen wieder einem historischen Thema gewidmet sind, dem Makedonenkönig Alexander (20–22). Die daran anschließenden letzten drei Lektionen hingegen sind wiederum schön gewählt, weil einerseits die Person und die Philosophie des Diogenes gut aus dem Thema Alexander entwickelt werden kann, anderseits die Suche nach dem Glück, die anhand der herodoteischen λόγοι von Kleobis und Biton bzw. Kroisos und Solon thematisiert wird, gute Anknüpfungspunkte für die Texte des dritten Bandes bieten (s. u.). Der zweite Band ergänzt in diesen Lektionen die Personal- und Demonstrativpronomina, komplexere Morpheme der Deklinationen und verba contracta auf αω, seine Schwerpunkte allerdings liegen auf der Vermittlung der Partizipien (Aorist/ Praesens) und der Partizipialkonstruktionen einerseits und auf den genera verbi andererseits. Zudem wird der Konjunktiv in Haupt- und Nebensätzen und die Komparation eingeführt, die hier „Steigerung“ genannt wird (23–25). Sprachlich gesehen bedeutet dieser zweite Band im Vergleich zum ersten also eine Steigerung des Anspruchs, der aber dem Alter und Lernstand (8. Klasse) angemessen erscheint, zumal wenn man bedenkt, dass im Lateinunterricht vergleichbare Phänomene eingeführt werden und sich insofern durch den Vergleich neudeutsch Synergieeffekte einstellen können. Es ist keine Überfrachtung. Auch im zweiten Band stehen Übungen und Texte in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander, wobei zu beobachten ist, dass die Texte und damit auch die Lektionen einen immer größeren Umfang einnehmen. Dies ist den grammatischen Themen geschuldet und scheint auch durchaus altersgerecht, dennoch könnte eine Gefahr darin liegen, dass der Umfang die Motivationskraft der Schülerinnen und Schüler übersteigt.

Dieses Phänomen zeigt sich zu Beginn des dritten Bandes, da die Texte in den ersten Lektionen mehr als fünf Seiten einnehmen können. Die Übungen und Arbeitsaufträge werden zumindest bei diesen Texten im Vergleich zu den ersten beiden Bänden allerdings zurückgenommen. In den weiteren Lektionen ist das Verhältnis ausgewogener. Die inhaltliche Anlage des dritten Bandes ist wieder stringenter als die des zweiten Bandes, auf Herodot und Thukydides fußend werden die Persischen und der Peloponnesische Krieg behandelt (26–29), wobei hier sowohl der Konflikt zweier unterschiedlicher Gesellschaftssysteme (Athen–Sparta (28/ 29) als auch das philosophische Problem des Machtmissbrauchs erarbeitet werden kann (29). Dass letzteres erwünscht ist, zeigt der Wechsel zu philosophischen Themen in Lektion 30, in der die Diskussion zwischen Kallikles und Sokrates aus dem Gorgias über das „Recht des Stärkeren“ behandelt wird. Die Frage der Gerechtigkeit beschäftigt daher die Lektionen 30–32, die Frage der Tugend schlechthin Lektion 33. Dem schließt sich eine Lektion über einen Naturwissenschaftler (Archimedes) an (34 B). Einen gewissen inhaltlichen Bruch bedeutet demgegenüber die letzte Lektion, die dem Rechtswesen gewidmet ist und letztlich nur einen umfangreichen zusammenhängenden Text bietet. Man kann natürlich so argumentieren, dass die umfangreicheren Texte dieses dritten Bandes die Schülerinnen und Schüler an die anschließende Arbeit mit der Originallektüre vorbereiten sollen.

Manche Lektionen (31/ 32/ 34 A) sind mit einem Asterix versehen, möglicherweise soll dies bedeuten, dass man diese Lektionen auslassen kann, zumal die beiden Texte 31 und 32 keine neuen grammatischen Sujets haben. Schwerpunkte dieses Bandes sind die Partizipien im Futur, der Optativ und Infinitivkonstruktionen, zudem werden unregelmäßige Komparation, die jetzt auch so heißt, die Adjektive auf ύς, εία und ύ, der Wurzelaorist und das defektive Perfekt ergänzt.

Insgesamt sei zum Schluss gesagt, dass jeder an jedem Lehrwerk etwas Kritisches finden kann. Doch Mythologia vermittelt auf altersgerechte, sinnvolle und praktikable Weise die griechische Sprache, so dass vergleichsweise junge Schülerinnen und Schüler altertumskundlich, sprachlich wie methodisch gut vorbereitet zur Originallektüre schreiten können. Der Rezensent jedenfalls wird sich bemühen, dieses Lehrwerk an seiner Schule zu etablieren.